Warum New Work für Unternehmen und Arbeitnehmer_Innen Sinn macht: Eine Antwort auf die Herausforderungen der neuen Arbeitswelt

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Fachkräftemangel ist Realität und Recruiting-Spezialisten wissen: Gute Talente zu finden ist eine echte Herausforderung. Früher waren ein attraktives Gehalt und eine gute Position im Unternehmen ausreichend, um Spitzenkräfte anzulocken. Heute erwarten Top-Kandidaten jedoch weit mehr als das.
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Inhaltsverzeichnis

Unternehmen, die zusätzliche Anreize bieten wie Corporate Benefits, flexible Arbeitszeiten oder Home Office, haben einen Vorteil. Doch Unternehmen, die darüber hinaus New Work-Praktiken anwenden, können sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren und so qualifizierte Mitarbeiter_Innen anziehen und halten. Sie profitieren von

  • einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit: New Work-Praktiken können dazu beitragen, dass sich Mitarbeiter_Innen wohler, sicherer und gesünder fühlen und somit motivierter und produktiver arbeiten. Die Einführung von neuen Meeting-Strukturen, die Anreicherung von Workshops durch neue Designs und das Trainieren von regelmäßigem Feedforward tragen hierzu maßgeblich bei. Ein sehr beliebter und effektiver Baukasten für die kreative Gestaltung von Meetings und Workshop sind die Liberating Structures. Die Nutzung der 35 Impulse ist kostenfrei und ermöglicht eine Themen- und Anlassspezifische Gestaltung von Abläufen routinemäßiger Interaktionen und der Zusammenarbeit von Teams und Gruppen. Ob Präsentationen, geführte Diskussionen, offene Diskussionen, Statusberichte oder Brainstorming-sessions – für jeden Anlass werden Sie hier fündig – inkl. konkreter Agenda, Zeitplan, Anleitung zur Umsetzung und etwaigen Materialaufwand.
  • mehr Flexibilität und Agilität: Unternehmen, die New Work-Praktiken anwenden, sind oft flexibler und agiler in ihrer Arbeitsweise und können sich so schneller auf neue Gegebenheiten und Herausforderungen einstellen. Doch wo beginnen? Auch hier gilt: Fangen Sie klein an und starten sie mit der kleinsten wertschöpfenden Einheit Ihres Unternehmens. Beziehen Sie Ihre Mitarbeitenden ein, um zu erfahren, für welche Prozesse Agilisierung überhaupt sinnvoll ist. Auch hier lohnt sich eine Reifegradprüfung. Nützliches Material dazu finden Sie zum Beispiel hier – und als Buchtipp können wir Ihnen das Handbuch zum Aufbau anpassungsfähiger Organisationen empfehlen: „Agile Organisationsentwicklung“ von Bernd Österreich und Claudia Schröder.
  • mehr Gestaltungsfreiraum: New Work fördert eine flexible Arbeitskultur, die es Mitarbeitenden ermöglicht, Arbeit nach ihren eigenen Bedürfnissen und Zeitplänen zu gestalten. Dies kann eine bessere Work-Life-Balance und eine höhere Zufriedenheit am Arbeitsplatz fördern und dazu beitragen, dass sie sich schneller weiterentwickeln und lernen durch Selbstorganisation und eigenverantwortliches Handeln.
  • der Steigerung von Innovationskraft: Mitarbeitende werden ermutigt, neue Ideen und Lösungen zu finden, um komplexe Herausforderungen kreativ zu bewältigen und das Unternehmen somit aus eigener Motivation voranzutreiben. Dies hilft einerseits dem Unternehmen, Agilität zu entwickeln und führt andererseits wiederum zu einer erhöhten Mitarbeiterzufriedenheit, da sie sich stärker mit dem Unternehmen verbunden fühlen.
  • der Verbesserung der Unternehmenskultur: Indem eine offene und wertschätzende Kommunikation gefördert wird und Mitarbeitende mehr Autonomie und Verantwortung erhalten, kann die Unternehmenskultur verbessert werden. Dies fördert das Vertrauen in die Fähigkeiten der Angestellten und trägt somit zu mehr Engagement und intrinsischer Motivation bei. Hierzu gehört auch, den Sinn und Zweck von Aufgaben und Unternehmenszielen transparent zu kommunizieren und den Wissensaustausch sowie die Vernetzung im Unternehmen zu unterstützen. Bewährt hat sich beispielsweise Working out loud, ein Framework, das sowohl als Lernmethode als auch zur Förderung von Vernetzung und Kommunikation eingesetzt wird.

Insgesamt kann die Einführung von New Work-Praktiken zur Steigerung der Produktivität und Zukunftsfähigkeit von Unternehmen beitragen, indem sie ihren Mitarbeitenden Raum zur Potenzialentfaltung bieten, transparent und wertschätzend kommunizieren sowie eine Kultur des Lernens und der Vernetzung im Unternehmen fördern.

Innovation statt Tradition: New Work bedeutet auch New Leadership

New Work und New Leadership sind eng miteinander verbunden, da New Work eine neue Art des Arbeitens und Führens erfordert. New Leadership bezieht sich auf die Führungspraktiken und -stile, die notwendig sind, um die Herausforderungen von New Work zu bewältigen.

Im Gegensatz zu traditionellen hierarchischen Führungsstilen, die oft unflexibel und autoritär sind, basiert New Leadership auf Coaching und bewusstem Empowerment der Mitarbeiter. Ziel ist, ein Umfeld zu schaffen, in dem Mitarbeiter_Innen ihr volles Potenzial entfalten und ihre Fähigkeiten und Kreativität nutzen können, um selbstverantwortlich zum Erfolg des Unternehmens beizutragen. 

Um dies zu ermöglichen, ist es wichtig, potenzielle Ängste auf Seiten der Führungskräfte abzubauen. Denn: Die Übertragung von Verantwortung und Kontrolle auf das eigene Team, das sich fortan selbstorganisiert und eigenverantwortlich Entscheidungen trifft, stellt Führungskräfte zunächst einmal vor Identitäts- und Sinnfragen. Sie sind aufgefordert, Kontrolle gegen Vertrauen und Empathie gegenüber ihren Mitarbeitenden auszutauschen. Als Vorbilder sollen sie auf Bedürfnisse und Anliegen eingehen, in herausfordernden Situationen zur Seite stehen und eine offene Kommunikation pflegen. Dieser Paradigmenwechsel braucht insbesondere in Traditionsunternehmen viel Zeit und Geduld und ist ebenfalls ein wichtiger Teil der Entwicklung.

Ein weiterer wichtiger Aspekt von New Leadership ist die Förderung der kontinuierlichen Weiterentwicklung und des lebenslangen Lernens. Führungskräfte sollten ihre Teams ebenso wie sich kontinuierlich ermutigen, neue Fähigkeiten zu erlernen, um den sich stetig wandelnden Anforderungen am Arbeitsplatz dauerhaft gerecht zu werden. Das gilt insbesondere auch im Bereich der digitalen Kompetenzen, der Marktbeobachtung und der Befassung mit neuen Technologien und Geschäftsmodellen. Und all das neben dem laufenden Tagesgeschäft. Erfolgreiche neue Führungskräfte zeichnen sich insbesondere durch die Fähigkeit aus, gleichermaßen effizient und innovativ bzw. flexibel zu sein. Sie sind in der Lage, gleichzeitig bestehende Prozesse zu optimieren, (Exploitation) und neue Geschäftsbereiche zu erarbeiten (Exploration) und dabei stets das Wohlbefinden und die Arbeitsfähigkeit ihrer Teams im Blick zu halten. Kein Wunder also, dass sich Unternehmer vermehrt die Frage stellen, wo solche Ausnahmepersönlichkeiten zu finden sind und wie sie die Führungsarbeit sinnvoll auf mehrere Rollen verteilen können. Denn am Ende des Tages geht es bei aller Produktivität auch um die Frage nach der Gesunderhaltung, um dauerhaft erfolgreich zu sein. 

Es gibt viele Gründe, warum ausgebildete Experten im Bereich New Work in einem Unternehmen notwendig sind:

  1. Komplexität: New Work beinhaltet eine Vielzahl von Konzepten und Praktiken, die oft vielfältig und schwer zu verstehen sind. Ausgebildete New Work Expert_Innen können Unternehmen bei der Implementierung unterstützen und sicherstellen, dass die speziellen Praktiken der neuen Arbeitswelt auf die spezifischen Bedürfnisse und Ziele des jeweiligen Unternehmens zugeschnitten sind.
  2. Wissen und Erfahrung: Ausgebildete Digital Transformation und New Work Expert_Innen verfügen über das notwendige Wissen und die Erfahrung, um den Wert für und die Auswirkungen der Einführung von New Work Konzepten auf das Unternehmen und dessen Belegschaft zu verstehen. Als Botschafter_Innen und Katalysatoren können sie Unternehmen unterstützen, die Vorteile von New Work voll im Sinne der Produktivität und Mitarbeiterzufriedenheit auszuschöpfen.
  3. Führungsarbeit und Veränderungsmanagement: Die Einführung von New Work in einem Unternehmen erfordert meist eine radikale Veränderung der bisherigen Arbeitsweise und der Unternehmenskultur. New-Work- Expert_Innen unterstützen Unternehmen bei der Gestaltung und Umsetzung von Veränderungsprozessen und stellen sicher, dass die Einführung von New Work reibungslos(er) verläuft. Sie schaffen den strategischen Rahmen für die erforderlichen Maßnahmen. Agile Coaches und Scrum Master dagegen unterstützen das Management und die Mitarbeitenden bei der Umsetzung der Transformation und begleiten Teams und Einzelpersonen in ihrem Arbeitsalltag und bei der kontinuierlichen Arbeit an der Entwicklung des Mindsets hin zu einer Kultur der Achtsamkeit, Offenheit, Kreativität und Transparenz. Mit ihrer Arbeit schaffen sie eine psychologisch sichere Umgebung, lösen Konflikte, steigern nachhaltig Motivation, Arbeitsfähigkeit und Resilienz der Teams und leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Produktivität und zum Erfolg des Unternehmens.

Sie möchten einen tieferen Einblick in die Philosophie von New Work erhalten, die Chancen und Risiken der Arbeitswelt 4.0 verstehen sowie die erforderlichen Fähigkeiten erlangen? Dann sehen Sie sich die von uns angebotenen Aus- und Weiterbildungen an. Als Deutschlands erste Business School für Digitale Ethik, Nachhaltigkeit und Technologie bieten wir u.a. zertifizierte Programme mit TOP-Expert_Innen in den folgenden Bereichen an:

  • DIGITAL TRANSFORMATION & NEW WORK
  • DESIGN THINKING
  • AGILE ORGANIZATION & NEW WORK
  • AGILE COACH

Wenn Sie wissen möchten, wie sich diese Ausbildungen im Detail unterscheiden und welche am besten für Sie geeignet ist, nutzen Sie gerne unsere maßgeschneiderte, kostenfreie und unabhängige Bildungsberatung. Wir helfen Ihnen gerne, die passende Fort- und Weiterbildung in den Themenbereichen Agile Transition & New Work zu finden.

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