- Sustainability / Corporate Digital Responsibility
Susanne Blazejewski
Susanne Blazejewski lehrt und forscht an der Alanus Hochschule in Alfter. Ihr Fokus liegt auf dem Potential von Mitarbeitenden für die Nachhaltigkeitswende in Unternehmen – in ihrer Jobrolle, als Aktivist:innen in und um das Unternehmen herum und in Netzwerken.
INTERVIEW MIT SUSANNA BLAZEJEWSKI
1. Wie bist du zu Design Thinking gekommen und was begeistert dich an diesem Innovationsansatz besonders?
Design Thinking ist mir zuerst begegnet durch Kontakte zum HPI in Potsdam. In meinem Forschungsprojekt IMKON ergab sich dann der Bedarf an einem Tool, das schwellenarm Mitarbeitende an Nachhaltigkeitsinnovationsprozessen beteiligt – da hat sich DT als Grundlage einfach angeboten. DT ist für mich erstmal nur ein Format, das man mit Leben und Ideen füllen muss. Aber eben ein anschlußfähiges, klares Format, das ein hohes Maß an Beteiligung ermöglicht.
2. Was ist der Unterschied zwischen dem traditionellen Design Thinking und Sustainable Design Thinking?
DTN – Design Thinking für Nachhaltigkeit – integriert systematisch Momente in den Innovationsprozess, die Nachhaltigkeitsfragen anregen und Nachhaltigkeitschecks einfordern. Das hilft dabei, die ESG-Anforderungen stets im Blick zu haben, während man neue Produkte und Dienstleistungen entwickelt.
3. Warum siehst du in diesem Ansatz eine große Chance, um innovative, nutzerzentrierte und vor allem zukunftsfähige Wege zu erschließen?
Design Thinking kommt bei Mitarbeitenden und Unternehmen gut an und ist deshalb schon mal ein akzeptiertes Tool um auch nachhaltigkeitsorientiertes Denken und Handeln in die Unternehmen zu bringen, auch im Bereich Innovationsmanagement. Design Thinking ist systematisch auf die Bedürfnisse von Nutzer:innen ausgerichtet. Damit entgeht man auch der Gefahr, Produkte zu entwickeln, die Ressourcen verbrauchen, dann aber gar nicht gekauft werden. Design Thinking hilft auch dabei, Ideengenerierung und –Testung systematisch zu betreiben. Damit diese Ideen wirklich innovativ sind, braucht es aber unterstützende Methoden – zum Beispiel solche, die bestehende Lösungen erstmal dezentrieren.
4. Was war das bisher spannendste Produkt, das sich aus einem Design Thinking-Workshop bei dir entwickelt hat?
Tatsächlich nutze ich DTN eher dafür, Services bzw. Prozesse zu entwickeln, zum Beispiel im Bereich HRM. Ein eindrucksvolles Produkt war allerdings ein Büromodul für das Citizen Office Konzept, das in einem Mitarbeitenden-Team bei Werkhaus entwickelt wurde.