Susanna Eder

Susanna Eder (LinkedIn) ist Arbeits- und Organisationspsychologin (MSc) und fokussiert sich als freiberufliche Trainerin, Forscherin und Texterin darauf, wie wir Organisations- und Bildungskontexte schaffen können, die nachhaltiger, innovativer und holistisch orientierter sind.
Seit 2015 arbeitet sie im Umfeld von Sustainable Entrepreneurship & Sozialer Innovation, forscht zu Innovation & Transformation und ermutigt sowie befähigt zukünftige Entrepreneure & Intrapreneure, ihre Impact orientierten Ideen weiterzutreiben (u.a. für Social Entrepreneurship Akademie, Strascheg Center for Entrepreneurship, Goethe-Institut e.V. und Transferzentrum Innovation and Sustainable Leadership). Sie interessiert sich sehr für zeitgenössischen Tanz und insbesondere dafür, inwiefern Bewegung, Kunst und Kultur als Ressourcen und Katalysatoren für systemische Innovation & Transformation verstanden und gefördert werden können.

INTERVIEW MIT SUSANNE EDER

1. Was hat sich in den letzten Jahren in Deinem Job / im Bereich Beratung zu Entrepreneurship geändert?

Entrepreneurship, insbesondere mit Fokus auf Social Entrepreneurship und Nachhaltigkeit, wird in den letzten Jahren verstärkt gefördert – auf europäischer und Bundesebene, genauso wie in Firmen und Organisationen. Die Individuen und Initiativen, die sich mit einem entrepreneurial mindset und damit in Verbindung stehenden Werkzeugen der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft widmen, werden zunehmend mehr, stärker und lauter. Das liegt nicht zuletzt daran, dass das Verständnis größer wird, dass wir bei knapper werdenden Ressourcen neue Ideen und innovative Lösungen brauchen, um unseren Lebensstandard zu halten sowie zukünftig ökologisch, sozial, kulturell und ökonomisch nachhaltig zu wirtschaften.

2. Was sind besondere Herausforderungen / Pain Points Deiner Kunden / Deines Unternehmens / Deiner Kollegen / etc.? Was braucht es für besondere Kompetenzen, um diese zu lösen?

Ein entrepreneurial mindset ist nichts, was man entweder hat – oder eben nicht. Sondern es ist wie ein Muskel, den man trainieren kann, individuell sowie als Organisation oder Kollektiv. Ich stelle fest, dass oft das Verständnis fehlt, dass jede:r entrepreneurial denken und handeln kann – und meiner Meinung nach auch sollte – nicht zuletzt im Sinne der eigenen Lebens- und Zukunftsgestaltung. Es ist also erstmal egal, ob ich gerne selbst gründen, in meinem Unternehmen als Intrepreneur wirken oder in meinem persönlichen Leben mit meinen Ressourcen Sinn orientiert wirtschaften will. Zuerst einmal geht es darum, eigene Stärken zu erkennen und zu reflektieren, welche Hemmnisse es derzeit individuell und strukturell gibt, die davon abhalten, entrepreneurial Potentiale nutzen zu können. Ziel sollte es sein, individuell und kollektiv handlungsfähig zu bleiben in einer sich immer rascher wandelnden Welt – und dafür ist das Trainieren von entrepreneurial Kompetenzen aus meiner Sicht ein guter Weg.

3. Warum macht Dir Deine Aufgabe / Rolle / Lehrtätigkeit Freude und Spaß; was ist besonders für Dich daran?

Ich freue mich, dass Digethic sich so klar zu Sustainable Entrepreneurship bekennt. Das heißt für mich, Entrepreneurship nicht per se als erstrebenswert anzuerkennen, sondern genau hinzusehen, welche Haltung es ist, die unsere Zukunft wirklich im Sinne der Sustainable Development Goals nachhaltig verändert. Nicht jede Idee und Initiative ist es Wert umgesetzt zu werden. Nur indem ich gleichzeitig entrepreneurial und nachhaltig denke und handle (und das auch in Bezug auf meine persönlichen Ressourcen), kann ich langfristig als Individuum und Organisation wirken. DigEthics scheint hier, auch was ihre eigenen Werte und Vision betrifft, ähnlicher Meinung zu sein, daher freue ich mich sehr, als Dozentin mit an Bord sein zu dürfen.