JAN OTTE

Jan Thomas Otte ist evangelischer Pfarrer in Konstanz und versteht sich als Community-Manager. Der „Tech-Theologe“ hat Bock auf Quartiersarbeit und will Menschen finden, die mit ihm auch im digitalen Raum Mut und Hoffnung verbreiten, insbesondere in Lebensübergängen.

REFERENZEN

Jan Otte hat in Heidelberg und Princeton studiert und bei der Adenauer-Stiftung eine Ausbildung als Journalist gemacht. Arbeitsstationen bei Accenture und Swisscom. Veröffentlichungen u.a. in der Frankfurter Allgemeine, ZEIT Online und CSR News. Mehr über Jan Otte lesen Sie auch auf seinem Blog: www.karriere-einsichten.de oder Sie besuchen ihn auf Linkedin, Facebook, Instagram (@techtheologe) oder Twitter.

INTERVIEW MIT JAN OTTE

1. Was hat sich in den letzten Jahren in Deinem Job geändert?

Geändert hat sich, dass es nicht mehr den einen Job gibt, so auch bei mir. Ich habe Theologie studiert. Selbst die Kirche muss sich neu erfinden. Und über Wirtschaftsethik (Princeton) und eine große Managementberatung (Accenture) bin ich im IT-Projektmanagement gelandet, bei einem früheren Staatsunternehmen (Swisscom), das sich ebenso neu erfinden muss. Kurzum, geändert hat sich jede Menge. Und überhaupt und sowieso; es ändert sich ständig etwas…

2. Was sind besondere Herausforderungen und Pain Points Deiner Kund_innen im digitalen Zeitalter? Was braucht es für besondere Kompetenzen, um diese zu lösen?

Wir müssen uns davon lösen, dass Manager alles wissen und alles können müssen. Mir geht es im digitalen Bereich ums Loslassen, auch von geliebten Traditionen und Fürstentümern. Multi-Perspektive halte ich für zukunftsfähiger, also einen Sachverhalt aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Die eine Wahrheit gibt es nicht, nicht mal in der Kirche!  Wahrheiten gibt es im Netz viele. Und das mag nicht jede_r! Und dann „fahre“ ich in dieser mehrdimensionalen Welt einen interdisziplinären Ansatz, um möglichst viele unterschiedliche Disziplinen an einen Tisch zu holen. So habe ich meine Teams in IT-Großprojekten zusammengestellt. Und ich umgebe mich auch privat viel mit Ingenieur_innen. Mit ihnen unterhalte ich mich über Gott und die Welt. Und bewundere meinen Schwiegervater. Der klickt sich selbst noch spät abends durch Schaltpläne, das hat dann auch Hand und Fuß! 

3. Warum macht Dir Deine Aufgabe Freude und Spaß, was ist daran besonders für Dich?

Schön finde ich in meinem aktuellen Beruf, dass er viel mit Berufung zu tun hat. Und das ist sehr vielfältig! Vom Kleinkind bis zum hochbetagten Senior beschäftige ich mich mit ganz unterschiedlichen Lebensthemen. Ich arbeite als Pfarrer in einer fusionierten Stadtkirche. Und unterrichte bei Digethic Digitale Ethik. In meinem Wirtschaftsjob habe ich in unterschiedlichen Projekten mit unterschiedlich zusammengesetzten Teams gearbeitet. Ich denke, dass dieser Nachhaltigkeitsgedanke uns lebendig hält. Und das macht uns im globalen, durchdigitalisierten Wettbewerb zukunftsfähig! Diese Offenheit durch Haltung zu erhalten, allen Widerständen zum Trotz – davon rede ich viel in meinen Digethic-Kursen…