Lesezeit 2 Minuten

Silvia Burger

Silvia Burger ist Data Scientist bei der Ehrenmüller GmbH und hat Mathematik an der Universität Ulm und der Syracuse University (USA) studiert. Bereits während ihres Studiums hat sie sich mit den Themen Data Analytics und künstlicher Intelligenz auseinandergesetzt und ihre Abschlussarbeit im Bereich Zeitreihenprognose bei der Liebherr-Aerospace geschrieben. Bei der Ehrenmüller GmbH arbeitet sie überwiegend an der Entwicklung von KI-Systemen. Die Einsatzgebiete dieser sind sehr vielfältig: von Objekterkennungs-Projekten bis hin zu Zeitreihenprognosen ist alles dabei.

INTERVIEW MIT SILVIA BURGER

1. Was hat sich in den letzten Jahren im Bereich Künstliche Intelligenz geändert?

In den Bereichen Künstliche Intelligenz und Data Science ist in den letzten Jahren ein regelrechter Hype entstanden. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Einerseits ergeben sich durch die stetig steigende Rechenleistung mehr technische Möglichkeiten, die Voraussetzung für die Umsetzung von KI-Projekten sind. Andererseits erkennen deutsche Unternehmen auch das Potential von künstlicher Intelligenz. Diese kann nämlich nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit durch eine beispielsweise optimierte Produktion steigern, sondern auch den Fachkräftemangel in Deutschland abmildern, indem sie den Fachkräften zum Beispiel repetitive Aufgaben abnimmt.

2. Was sind besondere Herausforderungen für Unternehmen im digitalen Zeitalter? Was braucht es für besondere Kompetenzen, um diese zu lösen?

Grundlage eines jeden KI-Projekts ist eine gute und verfügbare Datenbasis. Dies stellt in vielen Unternehmen eine Herausforderung dar: Es werden zwar sehr viele Daten gesammelt und produziert, allerdings ist der Zugriff darauf teilweise nur über Umwege möglich. Außerdem fällt es Unternehmen schwer, künstliche Intelligenz und die daraus resultierenden Möglichkeiten, richtig einzuschätzen und deren Nutzen zu evaluieren. Diese Herausforderungen können als Team gelöst werden: Neben mathematischem und statistischem Know-How, das für die Erstellung der KI-Modelle wichtig ist, sind gute Informatikkenntnisse, um auf die Daten zugreifen und die Automatisierung umsetzen zu können, Voraussetzung. Außerdem ist ein solides Grundwissen über den Fachbereich, in dem die KI eingesetzt werden soll, hilfreich.

3. Warum macht Dir Deine Aufgabe / Rolle Freude und Spaß, was ist besonders für Dich daran?

Die Entwicklung von KI-Lösungen bedeutet für mich eine fachliche und persönliche Entwicklung: Das Themenfeld ist sehr dynamisch. Regelmäßig kommen neue KI-Tools und Algorithmen auf den Markt. Dies macht meinen Arbeitsalltag sehr abwechslungsreich und ich bilde mich automatisch stetig weiter fort.
Eine große Rolle spielen auch ethische Fragen: Wie weit kann man bei der KI-Entwicklung gehen? Soll man das technisch Mögliche auch umsetzen oder gibt es Grenzen? “KI-Neulinge” haben dazu oft Ideen und Gedanken, die mir persönlich noch überhaupt nicht

in den Sinn gekommen sind, mich aber weiter beschäftigen und meine Arbeit bereichern. Deshalb freue ich mich auch, die digethic-Schulungen begleiten zu dürfen, denn sie lassen Raum für gemeinsame Diskussionen und Gespräche.